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Entzündungsdiagnostik

Was versteht man unter Entzündungen?

So gut wie allen Erkrankungen liegt eine akute und/oder chronische Entzündung sowie meistens eine chronische Übersäuerung zugrunde. Daher ist die Entzündungs- und Säure/Basen-Diagnostik von entscheidender Bedeutung.

Eine akute Entzündung tritt sofort ein, oft innerhalb von Minuten nach dem Auslöser, und dauert normalerweise nur für kurze Zeit, in der Regel einige Tage. Sie wird von klassischen Anzeichen wie Rötung, Schwellung, Schmerz und Überwärmung begleitet.

Im Gegensatz dazu beginnt eine chronische Entzündung langsamer, oft über Tage hinweg, und kann über Monate oder sogar Jahre bestehen bleiben. Die Symptome sind möglicherweise weniger ausgeprägt und spezifischer als bei einer akuten Entzündung.

Eine Entzündung kann in jedem Gewebe des Körpers auftreten. Am häufigsten finden wir, von Patienten selbst unbemerkt, Entzündungen im Darm (Leaky Gut), im zentralen und peripheren Nervensystem, im Muskel- und Bindegewebe, in den Gelenken und in der Schilddrüse. Dabei sollten wir nicht jedes Organ isoliert für sich allein betrachten, sondern unsere Aufmerksamkeit auf das Zusammenwirken der einzelnen Organe richten.

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Allerdings ist eine Entzündung keineswegs immer ein negatives Zeichen, sondern oft ein Indikator dafür, dass etwas im Körper nicht stimmt. Verschiedene Abwehrzellen sind an der Entzündungsreaktion beteiligt und setzen Entzündungsmediatoren frei, die die Gefäße erweitern und so den Blutfluss zur betroffenen Stelle erhöhen. Dadurch wird die Entzündungsstelle rot und erwärmt sich, was Teil des Heilungsprozesses ist.

Entzündungsverursacher sind:

  • Bakterien
  • Viren
  • Pilze
  • 85.000 alltägliche Umweltgifte (s. Cercla-Liste)
  • WLAN-Strahlung (wird von der WHO als Krebsrisiko definiert) bis Bestrahlung bei Krebs
  • Genetisch bedingte Neigung zu Entzündlichkeiten
  • Genetisch bedingte Enzymfehler
  • Fehlerhafte Darmflora
  • Mangel an Vitaminen, Spurenelementen, Mineralien, Enzymen, Aminosäuren
  • Gestörte Säure/Basen-Balance
  • Zahlreiche Lebensmittel-Zusatzstoffe (proentzündliche Lebensmittel)
  • Convenience-Food, Fast Food

Organspezifische und systemische Autoimmunerkrankungen

Das Immunsystem richtet sich entweder selektiv gegen ein bestimmtes Organ (zum Beispiel Schilddrüse, Pankreas, Darm, Haut, Nerven) und zählt dann zu den sogenannten organspezifischen Autoimmunerkrankungen, oder es geht gegen das gesamte System vor und verursacht damit eine nicht-organspezifische, systemische Autoimmunerkrankung. In dem Fall attackiert das Immunsystem verschiedene Körperorgane. Im Folgenden sind ein paar Beispiele dargestellt:

Quelle: IMD-Berlin

Das Immunsystem richtet sich entweder selektiv gegen ein bestimmtes Organ (zum Beispiel Schilddrüse, Pankreas, Darm, Haut, Nerven) und zählt dann zu den sogenannten organspezifischen Autoimmunerkrankungen, oder es geht gegen das gesamte System vor und verursacht damit eine nicht-organspezifische, systemische Autoimmunerkrankung. In dem Fall attackiert das Immunsystem verschiedene Körperorgane. Im Folgenden sind ein paar Beispiele dargestellt:

Quelle: IMD-Berlin

Organspezifische Autoimmunerkrankungen:

Systemische Autoimmunerkrankungen: 

Risiken einer Entzündung

Alle inneren Organe arbeiten miteinander wie die Zahnräder einer Uhr. Sobald Entzündungen chronisch werden (auch latent unterschwellige chronische Entzündungen, die dauerhaft auf kleiner Flamme köcheln, also die sogenannte „silent inflammation“), besteht die Gefahr, dass sie in eine Autoimmunerkrankung umschlagen können.

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Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen betreffen verschiedene Krankheiten, denen allen gemeinsam ist, dass deren Ursache Immunreaktionen gegen körpereigene Strukturen sind. Salopp formuliert greift sich der Körper an verschiedenen Stellen selbst an. Mit weitreichenden Folgen, wie wir an den nachfolgenden Krankheitsbildern erkennen können:

  1. Chronic Fatigue Syndrome (CFS) – Chronisches Erschöpfungssyndrom
  2. Colitis ulcerosa
  3. Multiple Chemical Sensitivity Syndrome (MCS)
  4. Morbus Crohn
  5. Multiple Sklerose (MS)
  6. Polyneuropathie (toxisch bedingt)
  7. Rheumatoide Arthritis und seine zahlreichen Unterformen

Autoimmunerkrankungen sind chronische Entzündungsprozesse, die weltweit 5 bis 8 % der Bevölkerung mit etwa 80 bis 100 verschiedenen Typen betreffen und die dritthäufigste Erkrankungsgruppe darstellen.

„Sie bilden nach Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen die dritthäufigste Erkrankungsgruppe. Allerdings wurde in den letzten Jahren eine stetige Zunahme der Häufigkeit beobachtet (z. B. Diabetes mellitus Typ 1, Multiple Sklerose).“ – www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/autoimmunshyerkrankungen

Bei Autoimmunerkrankungen führt eine Fehlfunktion im Immunsystem dazu, dass es die Fähigkeit verliert, zwischen eigenen Zellen und fremden Eindringlingen zu unterscheiden.

„Das Immunsystem, welches den Menschen im intakten Zustand vor Viren, Bakterien, Parasiten oder sonstigen Fremdstoffen schützt, kann bei Autoimmunerkrankungen nicht mehr zwischen „fremd“ und „selbst“ (auto) unterscheiden.“–  www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/autoimmunshyerkrankungen

Infolgedessen greift das Immunsystem gesundes, körpereigenes Gewebe an.

Entzündungen

Was kann gemessen werden?

Im Immunsystem sind neben den Zellen auch zahlreiche Signal- und Schutzstoffe für Abwehrreaktionen verantwortlich.

Diese Stoffe, wenn sie für Labortests herangezogen werden, nennt man Entzündungsparameter. Zu den häufig untersuchten zählen insbesondere drei spezifische Marker:

Leukozyten

Leukozyten, auch als weiße Blutkörperchen bekannt, sind für das Immunsystem essenzielle Zellen im Blut. Ihre Bezeichnung leitet sich von ihrer Farbe ab. Sie werden typischerweise zusammen mit den Sauerstoff transportierenden roten Blutzellen und den für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen analysiert.

Blutsenkung

Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) misst die Absinkgeschwindigkeit roter Blutkörperchen in speziell behandeltem Blut, das nicht gerinnen kann. Ein schnelleres Absinken, oft festgestellt nach einer Stunde, kann auf Entzündungen hindeuten und ist bei bestimmten Erkrankungen wie Sepsis deutlich erhöht.

C-reaktives Protein

Das C-reaktive Protein, kurz CRP, ist ein wesentlicher Bestandteil des Immunsystems, das als Reaktion auf Entzündungen und Infektionen in erhöhter Menge von der Leber produziert wird.

Hochsensitives

C-reaktives Protein

Das hochsensitive C-reaktive Protein (hsCRP) ist ein Biomarker für Entzündungen im Körper. Im Gegensatz zum herkömmlichen CRP-Test, der nur Entzündungen mit größerer Intensität nachweisen kann, ist der hochsensitive CRP-Test empfindlicher und kann auch geringere Entzündungsgrade erkennen.

Interleukine

(IL-6 und IL-10)

Interleukine sind eine Gruppe von Proteinen, die als Signalstoffe des Immunsystems fungieren und bei der Regulation der Immunantwort eine wichtige Rolle spielen. Interleukin-6 (IL-6) ist ein proinflammatorisches Zytokin, das in Reaktion auf Infektionen, Gewebeschäden und Entzündungen freigesetzt wird. Interleukin-10 (IL-10) ist ein antiinflammatorisches Zytokin, das dazu beiträgt, Entzündungsreaktionen zu begrenzen und zu kontrollieren. In der klinischen Praxis werden Interleukine als Biomarker für Entzündungsprozesse im Körper verwendet.

Mercaptane & Thioether

Mercaptane und Thioether sind chemische Verbindungen, die Schwefel enthalten und als Biomarker für oxidativen Stress und Entzündungsprozesse im Körper dienen können. Sie werden bei der Entzündungsreaktion durch oxidative Prozesse und Reaktionen von Schwefelverbindungen gebildet. Der erhöhte Gehalt an Mercaptanen und Thioethern im Körper kann daher auf eine Entzündung hinweisen und als Marker für Entzündungsaktivität dienen.

RANTES

RANTES (Regulated on Activation, Normal T Cell Expressed and Secreted) ist ein Chemokin, das eine Rolle bei der Regulation von Entzündungsreaktionen im Körper spielt. Es wird von verschiedenen Zellen des Immunsystems produziert, darunter T-Zellen, Makrophagen und Fibroblasten, und ist an der Rekrutierung von Immunzellen zu Entzündungsstellen beteiligt. RANTES fördert die Migration von bestimmten Immunzellen, wie z.B. T-Zellen, zu Geweben, die von Entzündungen betroffen sind, und trägt so zur Immunantwort gegen Infektionen und Entzündungen bei.

TNF-alpha

TNF-alpha (Tumornekrosefaktor-alpha) ist ein entzündungsförderndes Protein, das von verschiedenen Zellen des Immunsystems produziert wird, insbesondere von Makrophagen und T-Zellen. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation von Entzündungsreaktionen im Körper. TNF-alpha wird freigesetzt, um die Immunantwort auf Infektionen, Verletzungen oder andere Gewebeschäden zu verstärken.

Zytokinsturm

Ein Zytokinsturm ist eine übermäßige und dysregulierte Freisetzung von Zytokinen, die eine extreme immunologische Reaktion im Körper verursacht. Zytokine sind Proteine, die von verschiedenen Zellen des Immunsystems produziert werden und eine wichtige Rolle bei der Regulation der Immunantwort spielen. Normalerweise werden Zytokine freigesetzt, um das Immunsystem zu aktivieren und Infektionen oder Verletzungen zu bekämpfen.

Ein Zytokinsturm tritt auf, wenn das Immunsystem überaktiviert ist und eine große Menge an Zytokinen in den Blutkreislauf freisetzt. Dies kann zu einer Hyperinflammation führen, die schwerwiegende und potenziell lebensbedrohliche Folgen haben kann.

CICs

CICs, oder zirkulierende Immunkomplexe, sind Proteinkomplexe, die aus Antikörpern und ihren Zielantigenen bestehen. Sie entstehen, wenn Antikörper im Immunsystem mit Antigenen interagieren, wie beispielsweise Viren, Bakterien oder andere Fremdstoffe. Die Bildung von CICs ist Teil der normalen Immunantwort des Körpers auf Infektionen und andere Bedrohungen.

Wenn der Körper jedoch übermäßig viele CICs produziert oder sie nicht effizient beseitigen kann, können sie sich im Blutkreislauf ansammeln und Entzündungen sowie andere gesundheitliche Probleme verursachen. Dies geschieht, wenn die Menge der Antigene im Verhältnis zur Menge der verfügbaren Antikörper hoch ist oder wenn die Beseitigung der CICs durch das Immunsystem gestört ist.

Endothelitis-Marker

VEGF (Vascular Endothelial Growth Factor) und EGF (Epidermal Growth Factor) sind beide Marker, die mit der Entzündung des Endothelgewebes in Verbindung gebracht werden können.

VEGF ist ein Protein, das die Bildung neuer Blutgefäße stimuliert, ein Prozess, der als Angiogenese bekannt ist. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Wachstums und der Permeabilität von Blutgefäßen.

EGF ist ebenfalls ein Protein, das das Zellwachstum und die Differenzierung stimuliert, insbesondere bei Epithelzellen. Es ist wichtig für die Reparatur von Geweben und spielt eine Rolle bei der Wundheilung.

Beide Marker können daher als Hinweis auf entzündliche Prozesse im Endothelgewebe dienen, und ihre Messung im Blut oder Gewebe kann helfen, den Grad und die Art der Entzündung zu beurteilen sowie den Verlauf der Erkrankung zu überwachen.

Umweltgifte

Wie kann die Entzündung ausgeheilt werden?

Autoimmunerkrankungen sind eine überschießende, fehlgeleitete Reaktion unseres Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe. Dabei erkennt unser Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfende Fremdkörper, was zu chronischen Entzündungen führt, die das betroffene Organ dauerhaft schädigen.

Die dabei entstandenen fehlgebildeten autoimmunen Antikörper können mit der Inuspherese gemeinsam mit den Entzündungsmediatoren herausgewaschen werden.

 Die therapeutische Apherese (Inuspherese) hat die Aufgabe, Schadstoffe wie toxische Metalle, Chemikalien, Pestizide, Mikroplastik, fehlgebildete Autoantikörper und Entzündungsmediatoren aus dem Blut zu filtern.

Für weiterführende Literatur schauen Sie in unsere angelegte

Studiensammlung →

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