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Pemphigus vulgaris

Seltene Autoimmunerkrankung

Pemphigus vulgaris ist eine seltene, aber schwerwiegende Autoimmunerkrankung, die die Haut und Schleimhäute betrifft. Sie ist durch schmerzhafte Blasen und Erosionen gekennzeichnet, die auf der Haut und in den Schleimhäuten, wie im Mund oder im Genitalbereich, auftreten.

 

Ursachen:

 

Pemphigus vulgaris wird durch eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht. Das Immunsystem produziert Autoantikörper gegen Desmogleine, Proteine, die für die Verbindung zwischen den Hautzellen verantwortlich sind. Diese Antikörper greifen die Verbindungen zwischen den Hautzellen an, wodurch sich die Zellen voneinander lösen und Blasen bilden.

 

Symptome:

 

  • Blasenbildung: Schlaffe Blasen, die leicht platzen und schmerzhafte Erosionen hinterlassen.
  • Mundläsionen: Blasen und Wunden im Mund, die das Essen und Trinken schmerzhaft machen.
  • Hauterosionen: Offene Wunden, die sich leicht infizieren können.
  • Schmerzen und Brennen: In den betroffenen Bereichen.

 

Diagnose:

 

Die Diagnose von Pemphigus vulgaris erfolgt durch eine Kombination von Methoden:

  • Klinische Untersuchung: Beurteilung der Blasen und Erosionen.
  • Biopsie: Entnahme einer Hautprobe zur histologischen Untersuchung.
  • Immunfluoreszenz: Nachweis von Autoantikörpern in der Haut oder im Blut.
  • Bluttests: Bestimmung der Autoantikörper (insbesondere Desmoglein-Antikörper).

 

Behandlung:

 

Die Behandlung von Pemphigus vulgaris zielt darauf ab, die Autoimmunreaktion zu unterdrücken und die Symptome zu lindern. Zu den häufigsten Therapieansätzen gehören:

  • Kortikosteroide: Hochdosierte orale oder intravenöse Steroide zur schnellen Kontrolle der Entzündung.
  • Immunsuppressiva: Medikamente wie Azathioprin, Mycophenolatmofetil oder Methotrexat, um das Immunsystem zu unterdrücken.
  • Biologika: Rituximab, ein monoklonaler Antikörper, der B-Zellen (Produzenten der Antikörper) gezielt angreift.
  • Topische Behandlungen: Steroidcremes oder -salben zur Anwendung auf der Haut.

 

Prognose:

 

Pemphigus vulgaris ist eine chronische Erkrankung, die eine langfristige Behandlung und Überwachung erfordert. Mit einer angemessenen Therapie können viele Patienten eine Remission erreichen, bei der die Symptome weitgehend kontrolliert sind. Dennoch können Rückfälle auftreten, und die Behandlung muss möglicherweise lebenslang fortgesetzt werden.

 

Komplikationen:

 

Unbehandelt kann Pemphigus vulgaris schwerwiegende Komplikationen verursachen, darunter:

  • Infektionen: Offene Wunden können sich leicht infizieren.
  • Dehydratation und Mangelernährung: Aufgrund von Schmerzen beim Essen und Trinken.
  • Nebenwirkungen der Behandlung: Langfristige Verwendung von Kortikosteroiden und Immunsuppressiva kann zu Nebenwirkungen wie Infektionen, Osteoporose und Bluthochdruck führen.

Pemphigus vulgaris erfordert eine sorgfältige medizinische Betreuung und eine individuelle Anpassung der Behandlung, um die besten Ergebnisse für den Patienten zu erzielen.

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