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Systemische Vaskulitiden

Entzündete Blutgefäße

Systemische Vaskulitiden sind eine Gruppe von Erkrankungen, die durch Entzündungen der Blutgefäße gekennzeichnet sind. Diese Entzündungen können sowohl Arterien als auch Venen betreffen und führen zu einer Schädigung der Gefäßwände. Dies kann die Durchblutung der betroffenen Organe und Gewebe beeinträchtigen und zu einer Vielzahl von Symptomen und Komplikationen führen. Die Erkrankungen können alle Altersgruppen betreffen und haben unterschiedliche Ursachen und klinische Verläufe.

 

Arten von Systemischen Vaskulitiden:

 

  1. Großgefäßvaskulitiden:

    • Riesenzellarteriitis (Arteriitis temporalis): Betrifft vor allem ältere Erwachsene und führt zu Entzündungen der großen Arterien, meist im Kopfbereich.
    • Takayasu-Arteriitis: Betrifft hauptsächlich junge Frauen und führt zu Entzündungen der großen Arterien, wie der Aorta und ihrer Hauptäste.
  2. Mittelgefäßvaskulitiden:

    • Panarteriitis nodosa (PAN): Führt zu Entzündungen der mittelgroßen Arterien und kann Organe wie die Nieren, den Darm und die Haut betreffen.
    • Kawasaki-Syndrom: Betrifft vor allem Kinder und führt zu Entzündungen der mittelgroßen Arterien, insbesondere der Koronararterien.
  3. Kleingefäßvaskulitiden:

    • Granulomatose mit Polyangiitis (Wegener-Granulomatose): Führt zu Entzündungen der kleinen Gefäße in Nase, Nebenhöhlen, Lunge und Nieren.
    • Mikroskopische Polyangiitis (MPA): Führt zu Entzündungen der kleinen Gefäße, meist in den Nieren und der Lunge.
    • Churg-Strauss-Syndrom (Eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis): Führt zu Entzündungen der kleinen Gefäße, oft verbunden mit Asthma und erhöhten Eosinophilen.
    • Purpura Schönlein-Henoch: Führt zu Entzündungen der kleinen Gefäße in Haut, Gelenken, Darm und Nieren, meist bei Kindern.

 

Ursachen:

 

Die genauen Ursachen der systemischen Vaskulitiden sind oft unbekannt, aber sie können durch eine Kombination aus genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren ausgelöst werden. Einige Formen der Vaskulitis sind mit Autoimmunerkrankungen assoziiert, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise gesundes Gewebe angreift.

 

Symptome:

 

Die Symptome variieren je nach Art der Vaskulitis und den betroffenen Organen, umfassen aber typischerweise:

  • Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl
  • Gewichtsverlust
  • Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen
  • Hautausschläge, Purpura oder Knoten
  • Nervenprobleme: Taubheit, Kribbeln oder Schwäche
  • Bauchschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden
  • Atembeschwerden: Husten, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen
  • Nierenprobleme: Blut im Urin, Nierenfunktionsstörungen

 

Diagnose:

 

Die Diagnose systemischer Vaskulitiden erfordert eine umfassende Bewertung durch einen Spezialisten und kann verschiedene Tests und Verfahren umfassen:

  • Klinische Untersuchung: Beurteilung der Symptome und körperlichen Befunde.
  • Bluttests: Bestimmung von Entzündungsmarkern, Autoantikörpern (wie ANCA), und Organfunktionstests.
  • Urinanalyse: Überprüfung auf Nierenbeteiligung.
  • Bildgebende Verfahren: Röntgen, Ultraschall, CT oder MRT zur Beurteilung von Organen und Gefäßen.
  • Biopsie: Entnahme einer Gewebeprobe aus einem betroffenen Organ oder Gefäß zur mikroskopischen Untersuchung.

 

Behandlung:

 

Die Behandlung systemischer Vaskulitiden zielt darauf ab, die Entzündung zu kontrollieren, Organfunktionen zu erhalten und Komplikationen zu verhindern:

  • Kortikosteroide: Prednison oder Methylprednisolon zur schnellen Kontrolle der Entzündung.
  • Immunsuppressiva: Methotrexat, Azathioprin, Mycophenolatmofetil oder Cyclophosphamid zur langfristigen Kontrolle der Krankheit.
  • Biologika: Rituximab oder Tocilizumab bei bestimmten Formen der Vaskulitis.
  • Plasmapherese: Bei schweren Fällen zur Entfernung von schädlichen Antikörpern aus dem Blut.

 

Prognose:

 

Die Prognose hängt von der spezifischen Art der Vaskulitis, der Schwere der Erkrankung und dem Ansprechen auf die Behandlung ab. Mit frühzeitiger Diagnose und angemessener Behandlung können viele Patienten eine gute Kontrolle ihrer Symptome und eine zufriedenstellende Lebensqualität erreichen. Regelmäßige ärztliche Überwachung und Anpassung der Therapie sind entscheidend, um Rückfälle und Komplikationen zu vermeiden.

 

Komplikationen:

 

Unbehandelt oder bei schwerem Verlauf können systemische Vaskulitiden zu schwerwiegenden Komplikationen führen:

  • Organversagen: Nierenversagen, Herzinsuffizienz, Lungenversagen
  • Blutgefäßkomplikationen: Aneurysmen, Blutgerinnsel, Gefäßverengungen
  • Sekundäre Infektionen: Aufgrund von Immunsuppression durch die Behandlung

Eine umfassende und individualisierte Behandlung ist entscheidend, um die besten Ergebnisse für Patienten mit systemischen Vaskulitiden zu erzielen.

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