Sjögren-Syndrom

Das Sjögren-Syndrom ist eine chronische Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Drüsen angreift, die Feuchtigkeit produzieren, insbesondere die Speichel- und Tränendrüsen. Dies führt zu trockenen Augen und Mund. Die Krankheit kann auch andere Teile des Körpers betreffen, wie Gelenke, Nieren, Lungen, Haut und das Nervensystem.

Ursachen:

Die genaue Ursache des Sjögren-Syndroms ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, hormonellen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Die Krankheit tritt häufiger bei Frauen auf und wird oft mit anderen Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Lupus assoziiert.

Symptome:

Die Symptome des Sjögren-Syndroms können stark variieren und umfassen typischerweise:

• Trockene Augen (Keratokonjunktivitis sicca): Brennen, Jucken, Sandkorngefühl in den Augen.
• Trockener Mund (Xerostomie): Schwierigkeiten beim Schlucken, Kauen und Sprechen, vermehrtes Kariesrisiko.
• Schwellungen der Speicheldrüsen: Besonders der Ohrspeicheldrüsen (Parotis).
• Trockene Haut: Juckreiz und Schuppung.
• Gelenkschmerzen und -schwellungen: Arthritis-ähnliche Symptome.
• Trockene Nase und Rachen: Nasenbluten und chronischer Husten.
• Erschöpfung und Müdigkeit

Diagnose:

Die Diagnose des Sjögren-Syndroms basiert auf einer Kombination von Symptomen, klinischen Befunden und speziellen Tests:

• Bluttests: Nachweis von Autoantikörpern wie Anti-SSA (Ro) und Anti-SSB (La), sowie erhöhte Entzündungsmarker.
• Schirmer-Test: Messung der Tränenproduktion.
• Speichelfluss-Test: Bewertung der Speichelproduktion.
• Lippenbiopsie: Untersuchung einer kleinen Probe der Speicheldrüsen im Mund auf entzündliche Veränderungen.
• Augenuntersuchung: Beurteilung der Augenoberfläche und der Tränenproduktion.

Behandlung:

Es gibt keine Heilung für das Sjögren-Syndrom, aber die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und Komplikationen zu verhindern:

• Künstliche Tränen und Speichelersatzmittel: Zur Linderung von Trockenheit.
• Medikamente:
  • Pilocarpin oder Cevimeline zur Stimulation der Speichel- und Tränenproduktion.
  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) zur Linderung von Gelenkschmerzen.
  • Immunsuppressiva oder Kortikosteroide bei schweren systemischen Manifestationen.
• Mundpflege: Regelmäßige Zahnarztbesuche, gute Mundhygiene und spezielle Zahnpflegeprodukte zur Vermeidung von Karies und Zahnfleischerkrankungen.
• Lebensstiländerungen: Vermeidung von trockener Luft, Rauch und irritierenden Substanzen.

Prognose:

Das Sjögren-Syndrom ist eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange Behandlung und Überwachung erfordert. Viele Patienten können mit der richtigen Behandlung eine gute Kontrolle ihrer Symptome und eine zufriedenstellende Lebensqualität erreichen. In einigen Fällen kann die Krankheit jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen führen, einschließlich:

• Infektionen: Erhöhtes Risiko für Augeninfektionen und Karies.
• Systemische Beteiligung: Beteiligung von Organen wie Nieren, Lungen und Leber.
• Lymphome: Erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Lymphdrüsenkrebs.

Regelmäßige ärztliche Überwachung und eine individuell angepasste Behandlung sind entscheidend, um die besten Ergebnisse für den Patienten zu erzielen und Komplikationen zu minimieren.