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Morbus Basedow

Führt zur Schilddrüsenüberfunktion

Morbus Basedow, auch bekannt als Graves‘ Krankheit, ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) führt. Es handelt sich um die häufigste Ursache einer Hyperthyreose und ist nach dem deutschen Arzt Karl Adolph von Basedow benannt, der die Krankheit im 19. Jahrhundert beschrieb.

 

Ursachen:

 

Morbus Basedow wird durch eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht. Das Immunsystem produziert Autoantikörper, die sogenannten thyreotropen Rezeptor-Antikörper (TRAK), die die Schilddrüse stimulieren. Diese Antikörper binden an die Rezeptoren der Schilddrüsenzellen und regen die Produktion von Schilddrüsenhormonen (Thyroxin und Triiodthyronin) an, was zu einer Überproduktion führt.

 

Symptome:

 

Die Symptome von Morbus Basedow sind vielfältig und resultieren aus der Überproduktion von Schilddrüsenhormonen:

  • Gewichtsverlust trotz normalem oder erhöhtem Appetit
  • Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag (Tachykardie)
  • Nervosität und Reizbarkeit
  • Schwitzen und Hitzewallungen
  • Muskelzittern (Tremor)
  • Schlaflosigkeit
  • Schwäche und Müdigkeit
  • Häufiger Stuhlgang oder Durchfall
  • Vergrößerte Schilddrüse (Struma)

Augenbeteiligung (endokrine Orbitopathie):

 

Ein charakteristisches Merkmal des Morbus Basedow ist die Beteiligung der Augen, bekannt als endokrine Orbitopathie oder Graves‘ Orbitopathie:

  • Hervortreten der Augen (Exophthalmus)
  • Augenschmerzen und Druckgefühl
  • Doppelbilder (Diplopie)
  • Trockene oder gereizte Augen

Diagnose:

 

Die Diagnose von Morbus Basedow erfolgt durch eine Kombination von klinischen Befunden, Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren:

  • Bluttests: Messung der Schilddrüsenhormone (T3 und T4) und des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH), sowie Nachweis von thyreotropen Rezeptor-Antikörpern (TRAK).
  • Schilddrüsenszintigraphie: Untersuchung der Schilddrüsenaktivität durch radioaktive Marker.
  • Ultraschall: Beurteilung der Schilddrüsengröße und -struktur.

 

Behandlung:

 

Die Behandlung von Morbus Basedow zielt darauf ab, die Überproduktion von Schilddrüsenhormonen zu kontrollieren und die Symptome zu lindern:

  • Antithyroidale Medikamente: Medikamente wie Thiamazol (Methimazol) oder Propylthiouracil (PTU) hemmen die Produktion von Schilddrüsenhormonen.
  • Radiojodtherapie: Verwendung von radioaktivem Jod, das selektiv die Schilddrüsenzellen zerstört.
  • Chirurgie: Operative Entfernung der gesamten oder eines Teils der Schilddrüse (Thyreoidektomie).
  • Symptomatische Behandlung: Betablocker wie Propranolol zur Linderung von Herzrasen und Zittern.
  • Augenbehandlung: Verwendung von künstlichen Tränen, Kortikosteroiden oder in schweren Fällen chirurgische Eingriffe.

 

Prognose:

 

Mit einer angemessenen Behandlung können die meisten Patienten mit Morbus Basedow eine gute Kontrolle ihrer Symptome erreichen und ein normales Leben führen. Die Behandlung der endokrinen Orbitopathie kann jedoch komplex sein und erfordert oft eine spezialisierte Betreuung. In einigen Fällen kann es zu Rückfällen kommen, die eine erneute Behandlung erforderlich machen.

 

Komplikationen:

 

Ohne Behandlung kann Morbus Basedow zu schwerwiegenden Komplikationen führen:

  • Thyrotoxische Krise: Eine akute, lebensbedrohliche Verschlechterung der Symptome.
  • Herzprobleme: Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz.
  • Osteoporose: Durch langfristig erhöhte Schilddrüsenhormone kann es zu Knochenschwund kommen.

Regelmäßige medizinische Überwachung und Anpassung der Therapie sind entscheidend, um die Erkrankung gut zu kontrollieren und Komplikationen zu vermeiden.

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