Umweltmedizin
Allgegenwärtige Umweltbelastungen
Die Umweltmedizin befasst sich intensiv mit verschiedenen Expositionsquellen, die erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben können.
Eine der zentralen Herausforderungen stellt die Luftverschmutzung dar. Schadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide belasten die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System erheblich und können langfristig Krankheiten wie Asthma oder Herzinfarkte fördern.
Ebenso spielt die Qualität des Wassers eine entscheidende Rolle für die Gesundheit. Schadstoffe wie Schwermetalle, Pestizide oder Mikroplastik gelangen über Trinkwasser oder kontaminierte Nahrung in den menschlichen Körper und können dort toxische Wirkungen entfalten.
Auch die Bodenverschmutzung hat indirekte, aber nicht minder gravierende Auswirkungen. Chemikalien und Schwermetalle im Boden können über die Nahrungskette in den Organismus gelangen und gesundheitliche Probleme verursachen. Diese Expositionsquellen machen deutlich, wie eng Umweltbedingungen und Gesundheit miteinander verknüpft sind.
Die häufigsten nachgewiesenen Umweltgifte unserer Patienten:
- Quecksilber (Amalgam, Fisch, Glühsparlampen, Neonröhren etc.)
- Blei (Tabak, Wasserrohren, Pilzen, Meeresfrüchten)
- Arsen (Reis, Brot, Milchprodukte, Trinkwasser)
- Lösemittel verschiedenster Art
- Zinn (Haushaltsgegenstände)
- Flammschutzmittel (polybromierte Biphenyle)
- Polychlorierte Biphenyle (PCB aus Lacken, Farben, Klebern, Dichtungen, Hausstaub, Betonausgasungen)
- Pentachlorphenol (Holzschutzmittel, indoor pollution)
- Pestizide, Insektizide, Fungizide, Herbizide in Lebensmitteln
- Mikroplastik, Phthalate, Bisphenole (Lebensmittelverpackungen und Fische)
- Antimon (Streichhölzer, Batterien)
- Aluminium (Medikamente, Impfstoffe, Getränkedosen)
Auswirkungen von Umweltgiften
Oxidativer Stress
Umweltgifte wie Schwermetalle oder Pestizide können die Bildung freier Radikale erhöhen, die Zellen schädigen und Alterungsprozesse beschleunigen.
Entzündungsprozesse
Viele Toxine können chronische Entzündungen auslösen, die mit Krankheiten wie Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen.
Hemmung von Enzymen
Umweltgifte können lebenswichtige Enzyme blockieren, was unter anderem Stoffwechselstörungen und Zellschäden nach sich ziehen könnte.
Neurotoxizität
Einige Gifte, wie Blei oder Quecksilber, können die Signalübertragung im Gehirn stören, was zu neurologischen Erkrankungen führen kann.
Gesundheitliche Risiken
Nervensystem
Schwermetalle wie Quecksilber und Blei können stark neurotoxisch wirken und die Signalübertragung zwischen Nervenzellen stören. Langfristige Exposition kann zu Schäden im Gehirn und im peripheren Nervensystem führen, was das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer erhöhen könnte. Auch Pestizide stehen im Verdacht, die Entwicklung von Parkinson zu begünstigen, indem sie oxidativen Stress und neuronale Entzündungen fördern.
Atmungssystem
Luftschadstoffe wie Feinstaub und Stickoxide dringen tief in die Atemwege ein und können dort Entzündungsprozesse auslösen. Diese können chronische Erkrankungen wie Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) verursachen. Langfristig kann die Belastung auch das Risiko für Lungenkrebs erhöhen.
Herz-Kreislauf-System
Schadstoffe wie Feinstaub können über die Lunge in den Blutkreislauf gelangen und können systemische Entzündungen fördern. Diese Entzündungen können zu Gefäßverengungen führen, die das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkte und Schlaganfälle signifikant erhöhen.
Hormonsystem
Endokrine Disruptoren wie Weichmacher (z. B. BPA) können in das empfindliche Hormonsystem eindringen und können die Regulation wichtiger Prozesse wie Fortpflanzung und Stoffwechsel stören. Dies kann zu Unfruchtbarkeit, Entwicklungsstörungen und einem erhöhten Risiko für hormonabhängige Krebserkrankungen wie Brust- oder Prostatakrebs führen.
Immunsystem
Umweltgifte können die Funktion des Immunsystems beeinträchtigen, indem sie dessen Abwehrmechanismen schwächen. Gleichzeitig können sie überschießende Reaktionen auslösen, was Allergien oder Autoimmunerkrankungen zur Folge hat. Eine geschwächte Immunabwehr erhöht zudem die Anfälligkeit für Infektionen.
Die Entgiftung des eigenen Körpers
Mehr Details zu Genetik und Epigenetik finden Sie hier.
Die individuelle Entgiftungsfähigkeit können wir sehr genau prüfen über den Phase-1- und Phase-2-Entgiftungsstoffwechsel.
Phase 1 Entgiftung wird über das Cytochrom-P-450-System geprüft. Bereits hier lassen sich höchst individuelle Entgiftungs- und Stoffwechselfähigkeiten verifizieren. Insbesondere Medikamentenverträglichkeiten und -unverträglichkeiten lassen sich hierbei gut nachweisen.
Phase 2 lässt uns am zuverlässigsten die individuelle Entgiftungsfähigkeit von Umweltgiften prüfen:
Glutathion-S-Transferasen (GST)
Glutathion-S-Transferasen (GST) spielen eine Schlüsselrolle bei der Entgiftung von Karzinogenen und zahlreichen anderen Giften, z. B. den sehr häufig nachzuweisenden toxischen Schwermetallen Quecksilber und Blei. Genvarianten in den Enzymen GST-M1, GST-T1 und GST-P1 führen zu einer schlechteren Entsorgung der äußerst radikalen Zwischenprodukte aus den Phase-I-Reaktionen und erhöhen dadurch das Risiko für Tumore, neurodegenerative Erkrankungen und zahlreiche Erkrankungen, die mit oxidativem Stress assoziiert sind. Ausbleibende therapeutische Wirkungen von Medikamenten gehen damit ebenfalls einher.
Bei GST-M1 und GST-T1 können vollständige Aktivitätsverluste vorliegen, für GST-P1 ist eine Genvariante bekannt, die eine veränderte Enzymaktivität zur Folge hat.
Mikrosomale Epoxidhydrolase (mEH)
Die mikrosomale Epoxidhydrolase (mEH) wandelt aus der Phase I hervorgegangene hochreaktive Epoxide zu wasserlöslichen Stoffen um und macht sie damit ausscheidungsfähig. Neben Fremdstoffen wie Acrylamiden aus Kartoffelchips, Benzolen (Straßenverkehr) und Aflatoxine (toxische Schimmelpilze) werden verschiedene Medikamente neutralisiert. Es gibt zwei Mutationen im mEH-Gen, die je nach Vorhandensein zu vermehrter oder verminderter Aktivität der mEH führen und eine erhöhte Toxizität von epoxidbildenden Substanzen im Rahmen der Entgiftung mit sich bringen können.
N-Acetyltransferase 2 (NAT2)-Gen
Verschiedene Varianten im N-Acetyltransferase 2 (NAT2)-Gen führen in der Phase II zum „Langsamen Acetylierer“-Typ. Durch Anreicherung radikaler Phase-I-Metabolite kann es zu toxischen Erscheinungen sowie zu klinisch relevanten unerwünschten medikamentösen Nebenwirkungen kommen wie Hypersensitivität, Neuropathie oder Leukopenie. NAT2 wird in der Leber gebildet und bewirkt dort die Entgiftung von Benz(a)pyren, polyzyklischen Aromaten sowie Hydrazinen und ist zudem am Abbau von Aminosäuren beteiligt.
Paraoxonase 1 (PON1)
Die Paraoxonase 1 (PON1) hydrolysiert eine Vielzahl von Nervengiften und verschiedene, immer noch häufig angewandte Organophosphor-Insektizide wie Parathion (E605), Diazinon und das immer noch häufig verwendete Chlorpyrifos sowie zahlreiche andere toxische Substanzen. Zwei genetische Varianten im PON1-Gen sind mit einer reduzierten Enzymaktivität assoziiert.
Superoxiddismutase 2 (SOD2)
Superoxiddismutase 2 (SOD2) schützt Mitochondrien vor oxidativem Stress durch freie Sauerstoffradikale. Außerdem spielt dieses Enzym eine große Rolle bei der Detoxifizierung von Amalgam. Eine Genveränderung ist assoziiert mit einem weniger aktiven Enzym, wodurch bei Trägern der Genveränderung die Gefahr besteht, dass die Mitochondrien geschädigt werden. Ein beschleunigter Alterungsprozess ist die Folge. Diese Patienten haben auch ein gesteigertes Risiko für Kardiomyopathie bei Eisenüberladung, knochendegenerative Prozesse, Autoimmunerkrankungen, männliche Unfruchtbarkeit, Brustkrebs, Eierstockkrebs und möglicherweise Parkinson.
Unser Ansatz zur umweltmedizinischen Diagnostik
1. Erfassung langfristig akkumulierter Umweltgifte, die körpereigene Selbstregulationsprozesse beeinträchtigen
2. Analyse von Schwermetallbelastungen im Körper
3. Umfassende Diagnostik alltäglicher Umwelttoxine, inklusive Mikroplastik und Innenraumbelastungen etc.
4. Filtrat-Analyse (Eluat-Analyse) nach Blut/Plasma-Reinigung mittels Inuspherese-Verfahren
5. Genetische Untersuchungen zur Risikobewertung
6. Diagnose des aerotoxischen Syndroms durch spezifische Tests
7. Baubiologische Evaluierung der Wohn- oder Arbeitsumgebung
Inuspherese
Die therapeutische Apherese (Inuspherese) hat die Aufgabe, Schadstoffe wie toxische Metalle, Chemikalien, Pestizide, Mikroplastik, fehlgebildete Autoantikörper und Entzündungsmediatoren aus dem Blut zu filtern.
Dabei sollen auch solche Blutbestandteile gefiltert werden, die mit einer erhöhten Gerinnungsaktivität einhergehen.
Q-REstrain
Q-REstrain enthält microRNA-Moleküle, die gezielt die Aktivität eines bestimmten Gens steuern können.
Dieser Mechanismus (RNA-Interferenz oder RNAi) wird in der Therapie chronischer Infektionen eingesetzt, die durch Erregerstämme wie die Borrelien, Coxsackie-Viren, Zytomegalie-Viren oder die Epstein-Barr-Viren verursacht werden.
Post-Vac-Apherese
Langfristige Nebenwirkungen von Impfstoffen beziehen sich auf gesundheitliche Probleme, die nicht unmittelbar nach der Impfung auftreten, sondern erst Wochen, Monate oder sogar Jahre später bemerkbar werden.
Diese Patienten profitieren unter Umständen von einer therapeutischen Apherese.
Chelattherapie
Die Chelattherapie ist eine Methode, um giftige Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber aus dem Körper zu entfernen. Dabei werden chelatbildende Substanzen wie EDTA verwendet, die die Metalle binden und deren Ausscheidung fördern.
Die Entfernung der Metalle kann den oxidativen Stress reduzieren.
Biologische Medizin
Medizinisch reiner Sauerstoff, der als winzig kleine Bläschen fein dosiert und venös verabreicht wird, reizt die Innenschicht der Blutgefäße und kann damit eine Kaskade von Botenstoffen auslösen, die zu einer Gefäßerweiterung im gesamten Körper führt.
Das ist ein Teil unseres Konzeptes der biologischen Medizin.