In einer interessanten Studie, die Anfang 2024 von Naixin Qian und ihrem Team an der Columbia University durchgeführt wurde, wurden alarmierend hohe Mengen von Nanoplastik in handelsüblichem Flaschenwasser entdeckt. Die Forscher nutzten eine neuartige Technik (stimulated Raman scattering microscopy), um Plastikpartikel zu identifizieren, die kleiner als ein Mikrometer sind – also Nanoplastik. Diese Partikel können leicht in menschliche Zellen und Organe eindringen, einschließlich des Gehirns und des Herzens, und stellen daher potenziell ernsthafte Gesundheitsrisiken dar.
Die Studie zeigte, dass eine durchschnittliche Flasche Wasser rund 240.000 Nanoplastik-Fragmente pro Liter enthielt, was deutlich mehr ist als in früheren Schätzungen, die nur größere Partikel berücksichtigten. Ein überraschendes Ergebnis der Untersuchung war, dass Polyamide (Nylon) häufiger vorkamen als Polyethylenterephthalat (PET), obwohl Letzteres das Hauptmaterial für Wasserflaschen ist. Dies deutet darauf hin, dass auch Wasseraufbereitungsprozesse zur Verunreinigung mit Nanoplastik beitragen könnten (www.publichealth.columbia.edu, www.english.elpais.com).
Die Forscher warnen, dass Nanoplastik durch den Verzehr von Wasser, Nahrung und durch Einatmen in den menschlichen Körper gelangen kann und möglicherweise Entzündungsreaktionen und toxische Effekte auslöst. Während der Großteil der gefundenen Partikel plastischen Ursprungs war, konnten 90% der identifizierten Nanopartikel bisher nicht genau zugeordnet werden, was weitere Forschungsarbeiten erfordert (www.packaginginsights.com, www.earth.com).
Diese Entdeckung wirft ernsthafte Fragen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Nanoplastik auf und hebt die Notwendigkeit verstärkter Forschungen hervor, um ihre langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu verstehen.
