Chronic Fatigue Apherese
Was ist das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS)?
Das Myalgische Enzephalomyelitis / Chronic Fatigue Syndrom (ME/CFS) ist eine schwere, chronische Multisystemerkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine ausgeprägte körperliche und geistige Erschöpfung, die sich durch Ruhe nicht bessert. Typisch ist zudem eine Belastungsintoleranz (Post-Exertional Malaise, PEM), bei der sich Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung deutlich verschlechtern.
Weitere häufige Symptome sind:
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Konzentrations- und Gedächtnisstörungen („Brain Fog“)
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Schlafstörungen
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Schmerzen in Muskeln und Gelenken
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Kreislaufprobleme
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Reizüberempfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm oder Berührung
ME/CFS tritt häufig nach Infektionen auf (z. B. nach Virusinfektionen), kann aber auch andere Auslöser haben. Die genauen Krankheitsmechanismen sind bislang nicht vollständig geklärt.
Patientenfälle zu ME/CFS

Langjährige chronische Erschöpfung bei komplexer immunologischer Vorerkrankung (ME/CFS)
Die Krankheitsgeschichte dieser Patientin ist beispielhaft für die komplexen und oft langjährigen Verläufe, die Menschen mit ME/CFS und anderen chronischen Multisystemerkrankungen durchlaufen. Bereits seit ihrer Kindheit bestand eine ausgeprägte gesundheitliche Vulnerabilität mit Allergien, Asthma, Neurodermitis sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Im weiteren Verlauf entwickelten sich zusätzliche schwerwiegende Erkrankungen, darunter eine Sarkoidose, die über viele Jahre eine kontinuierliche Kortisontherapie erforderte. Diese Langzeitbehandlung ging mit einer zunehmenden Immunsuppression und einer erhöhten Infektanfälligkeit einher.
Entwicklung von ME/CFS
Im Jahr 2005 kam es nach wiederholten Infekten und anhaltender körperlicher Belastung zur Ausbildung einer chronischen Erschöpfungssymptomatik, die später als Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) diagnostiziert wurde. Die Patientin berichtete über eine ausgeprägte Belastungsintoleranz, kognitive Einschränkungen, Schlafstörungen sowie eine deutliche Einschränkung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit.
Postinfektiöse Verschlechterung
Im Jahr 2020 erlitt die Patientin eine akute Virusinfektion, nach der es zu einer deutlichen Verschlechterung der bestehenden ME/CFS-Symptomatik kam. Es traten verstärkte Erschöpfung, Atemnot sowie neurologische Beschwerden auf, wie sie auch bei postinfektiösen Verläufen beschrieben werden. Diese Verschlechterung führte zu einer weiteren Reduktion der Alltagsbelastbarkeit.
Therapieverlauf
Im Verlauf wurden zahlreiche therapeutische Ansätze verfolgt, darunter multimodale Behandlungskonzepte, komplementärmedizinische Verfahren sowie individuelle Ernährungsanpassungen. Die erzielten Effekte waren jedoch überwiegend begrenzt oder nur von vorübergehender Dauer.
Im Rahmen der weiteren Therapieoptionen entschied sich die Patientin für eine therapeutische Apherese (Inuspherese). Diese wurde als ergänzender Ansatz im Kontext der komplexen immunologischen und entzündlichen Belastung eingesetzt. Die Patientin berichtete subjektiv über eine Stabilisierung einzelner Symptome im Anschluss an die Behandlungen.
Einordnung
Dieser Fall verdeutlicht die besonderen Herausforderungen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit ME/CFS, insbesondere bei langjähriger Krankheitsdauer und zusätzlichen immunologischen Vorerkrankungen. Er unterstreicht die Bedeutung einer individuellen, ganzheitlichen Betrachtung sowie die Notwendigkeit, neue therapeutische Ansätze sorgfältig und differenziert zu prüfen.
Der dargestellte Fall stellt einen individuellen Erfahrungsbericht dar und erlaubt keine Rückschlüsse auf den Behandlungserfolg bei anderen Patientinnen oder Patienten.

Chronische Erschöpfung bei vormals hochaktiver Patientin – ganzheitlicher Therapieansatz mit Inuspherese und Ernährungsumstellung
Die Krankheitsgeschichte dieser Patientin verdeutlicht, wie einschneidend sich ME/CFS und schwere Erschöpfungssyndrome auf das Leben auch zuvor hochleistungsfähiger Menschen auswirken können. Die Patientin, Mutter aus Berlin und ehemalige Triathletin, war über viele Jahre körperlich äußerst aktiv, bis sich ihr Gesundheitszustand plötzlich und nachhaltig veränderte.
Krankheitsbeginn und Diagnostik
Nach einer akuten gesundheitlichen Zäsur entwickelte die Patientin Symptome wie ausgeprägte Erschöpfung, Atemnot, Kopfschmerzen sowie neurologische Beschwerden. Die Belastbarkeit sank deutlich, sportliche Aktivität war kaum noch möglich. Trotz umfangreicher diagnostischer Abklärungen blieb die Ursache der Beschwerden zunächst unklar.
Im weiteren Verlauf wurde unter anderem eine Störung des Energiestoffwechsels diagnostiziert. Die Symptomkonstellation entsprach zunehmend dem Bild einer chronischen Erschöpfungserkrankung im Sinne eines ME/CFS-ähnlichen Syndroms, mit anhaltender Fatigue und eingeschränkter Belastungstoleranz.
Therapeutische Ansätze
Im Rahmen der Suche nach geeigneten Behandlungsoptionen entschied sich die Patientin für eine therapeutische Apherese (Inuspherese) als ergänzenden Ansatz. Ziel war es, potenziell belastende Blutbestandteile zu reduzieren und regulierende Prozesse zu unterstützen.
Nach den ersten Behandlungen berichtete die Patientin über eine subjektive Besserung einzelner Symptome, darunter eine Reduktion von Druckgefühl im Brustbereich, Atemnot und Kopfschmerzen. Die ausgeprägte Fatigue bestand jedoch weiterhin und verstärkte sich nach einer erneuten Infektion vorübergehend.
Ganzheitlicher Wendepunkt
Im weiteren Verlauf unterzog sich die Patientin einer zusätzlichen Apherese und nahm parallel eine strukturierte Ernährungsumstellung vor. Dabei entschied sie sich für eine kohlenhydratreduzierte, ketogen orientierte Ernährungsweise, die auf eine Stabilisierung des Energiestoffwechsels abzielte.
Im Anschluss berichtete die Patientin über eine deutliche Verbesserung ihres Erschöpfungszustandes sowie über eine gesteigerte Teilhabe am sozialen und familiären Leben. Diese Veränderungen stellten für sie einen wichtigen Schritt in Richtung Alltagstauglichkeit dar.
Rolle der Ernährung
Die Ernährungsumstellung wurde als unterstützender Bestandteil des Gesamtkonzepts eingesetzt. Durch eine reduzierte Kohlenhydratzufuhr und eine gleichmäßigere Energieverfügbarkeit empfand die Patientin ihr Energielevel als stabiler. Dies wurde insbesondere im Kontext der chronischen Erschöpfung als hilfreich erlebt.
Einordnung und Ausblick
Dieser Patientenfall unterstreicht die Bedeutung eines individuellen, ganzheitlichen Behandlungsansatzes bei ME/CFS und vergleichbaren Erschöpfungssyndromen. Er zeigt, dass die Kombination aus medizinischen Verfahren, wie der Inuspherese, und begleitenden Lebensstilmaßnahmen bei einzelnen Betroffenen zu einer subjektiven Stabilisierung beitragen kann.
Der dargestellte Fall beschreibt eine individuelle Erfahrung und erlaubt keine Rückschlüsse auf den Behandlungserfolg bei anderen Patientinnen oder Patienten.
Warum wird die Apherese bei ME/CFS diskutiert?
In der aktuellen Forschung gibt es Hinweise darauf, dass bei einem Teil der ME/CFS-Betroffenen immunologische Veränderungen eine Rolle spielen könnten. Diskutiert werden unter anderem:
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das Vorhandensein bestimmter Autoantikörper
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eine anhaltende Immunaktivierung oder Fehlregulation
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mögliche Störungen der Mikrozirkulation
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entzündliche Prozesse auf zellulärer Ebene
Die theoretische Überlegung hinter dem Einsatz der Apherese ist, dass potenziell krankheitsrelevante Faktoren – wie Autoantikörper oder entzündungsfördernde Substanzen – aus dem Blut entfernt werden könnten und sich dadurch Symptome bessern.
Multisystemisches Entzündungssyndrom
Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine therapeutische Apherese mit einer Reduktion bestimmter entzündlicher Marker und Faktoren des oxidativen Stresses einhergehen kann. Da sowohl immunologische Dysregulationen als auch oxidativer Stress als mögliche Mitverursacher von ME/CFS betrachtet werden, wird der Einsatz der Apherese als potenzieller Behandlungsansatz erforscht.
Vor dem Hintergrund ähnlicher pathophysiologischer Überlegungen, wie sie auch bei anderen postinfektiösen Syndromen beschrieben werden, wird die Inuspherese als denkbares, jedoch bislang nicht abschließend bewertetes Therapiekonzept bei ME/CFS diskutiert.
Autoantikörper als Faktor
In wissenschaftlichen Untersuchungen wird zudem analysiert, ob die bei ME/CFS häufig auftretende anhaltende Erschöpfung mit erhöhten Konzentrationen bestimmter Autoantikörper gegen Neurotransmitterrezeptoren zusammenhängt. Bei diesen Autoantikörpern handelt es sich um Eiweiße im Blut, die fehlgeleitet körpereigene Strukturen angreifen können – in diesem Fall Rezeptoren für Botenstoffe des Nervensystems.
Die Ergebnisse legen nahe, dass nicht zwingend die Erhöhung eines einzelnen Autoantikörpers ausschlaggebend ist, sondern vielmehr das gleichzeitige Auftreten mehrerer verschiedener Autoantikörpertypen mit der Ausprägung der Erschöpfungssymptomatik in Zusammenhang stehen könnte.
Beobachtungen zeigen, dass im Anschluss an eine therapeutische Apherese, die Konzentration solcher Autoantikörper im Blut reduziert werden kann, obwohl dieses Verfahren – im Unterschied zur Immunadsorption – nicht ausschließlich auf das gezielte Entfernen von Autoantikörpern ausgerichtet ist. Dennoch besitzt die Inuspherese das Potenzial, auch diese immunologische Belastung zu verringern.
Mikrozirkulation
Störungen der Mikrozirkulation, die infolge von entzündlichen Prozessen und Veränderungen der Blutgerinnung in den kleinsten Gefäßen auftreten können, werden auch bei ME/CFS als möglicher krankheitsrelevanter Faktor diskutiert. Solche Veränderungen könnten dazu beitragen, dass Gewebe und Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.
In diesem Zusammenhang wird häufig das sogenannte Rouleaux-Phänomen (auch Geldrollenphänomen genannt) beschrieben. Dabei lagern sich rote Blutkörperchen aneinander, wodurch sie ihre Flexibilität verlieren und die Fließeigenschaften des Blutes beeinträchtigt werden.
Untersuchungen zeigen, dass im Rahmen therapeutischer Aphereseverfahren rheologische Faktoren, die die Fließfähigkeit des Blutes beeinflussen, reduziert werden können. Mikroskopische Beobachtungen deuten darauf hin, dass sich bei betroffenen Patientinnen und Patienten vor der Behandlung vermehrt Erythrozytenaggregate sowie fibrinartige Strukturen im Blut finden können.
Nach einer Apherese wurde beobachtet, dass sich diese Aggregationen zurückbilden und die Blutbestandteile wieder eine gleichmäßigere Verteilung aufweisen. Dies wird als Hinweis darauf gewertet, dass die Apherese einen positiven Einfluss auf die Mikrozirkulation haben könnte.
Inuspherese bei ME/CFS – Apherese bei chronischem Fatigue-Syndrom
Die Inuspherese wird auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und des Verständnisses der möglichen Krankheitsmechanismen als potenzieller Therapieansatz bei) diskutiert. ME/CFS ist eine komplexe, chronische Multisystemerkrankung, die unter an ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronic Fatigue Syndrom) derem durch ausgeprägte Erschöpfung, Schmerzen, kognitive Einschränkungen sowie neurologische und vegetative Symptome gekennzeichnet ist.
Rationale für den Einsatz der Inuspherese:
1. Entfernung von Autoantikörpern
Eine zentrale Funktion der therapeutischen Apherese besteht in der Reduktion zirkulierender Autoantikörper. Da bei ME/CFS eine fehlgeleitete Immunreaktion mit der Bildung von Autoantikörpern gegen körpereigene Strukturen – unter anderem gegen Rezeptoren des Nervensystems – als möglicher Krankheitsmechanismus diskutiert wird, könnte deren Entfernung zur Linderung von Symptomen beitragen.
2. Reduktion von Entzündungsmediatoren
Neben Autoantikörpern können durch die Apherese auch entzündungsfördernde Botenstoffe aus dem Blut entfernt werden. Chronische, niedriggradige Entzündungsprozesse gelten als ein möglicher Faktor bei ME/CFS und könnten zur Aufrechterhaltung der Symptomatik beitragen.
3. Verbesserung der Mikrozirkulation
Die Inuspherese kann die Fließeigenschaften des Blutes beeinflussen, indem sie die Viskosität des Plasmas reduziert und rheologische Faktoren entfernt. Eine verbesserte Mikrozirkulation könnte insbesondere bei Symptomen wie ausgeprägter Erschöpfung und kognitiven Beeinträchtigungen relevant sein, da sie die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes unterstützt.
4. Reduktion oxidativer und metabolischer Belastungsfaktoren
Durch die Filtration oxidativer Substanzen und weiterer potenziell belastender Blutbestandteile könnte die Inuspherese dazu beitragen, Prozesse zu reduzieren, die mit oxidativem Stress und metabolischer Dysregulation in Verbindung stehen. Diese Mechanismen werden ebenfalls als mögliche Einflussfaktoren bei ME/CFS diskutiert.
Neben immunologischen und entzündlichen Veränderungen werden bei ME/CFS weitere Faktoren untersucht, deren genaue Bedeutung noch nicht abschließend geklärt ist. Ob und in welchem Ausmaß die Inuspherese auch solche Substanzen beeinflussen kann, ist Gegenstand aktueller Forschung und erfordert eine weitergehende wissenschaftliche Datenlage.
Die Entscheidung für eine Behandlung mit Inuspherese sollte stets auf einer gründlichen medizinischen Evaluation basieren. Dabei sind die individuelle Symptomatik, der allgemeine Gesundheitszustand sowie mögliche Risiken sorgfältig zu berücksichtigen.


