Umweltgifte in Kosmetika

Kosmetika enthalten eine Vielzahl von Umweltgiften und Toxinen, die sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Umwelt problematisch sein können.

Zu den wichtigsten Stoffgruppen und Einzelsubstanzen zählen:

  • PFAS(Per- und polyflourierte Alkylsubstanzen): Diese sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ werden wegen ihrer wasser- und fettabweisenden Eigenschaften in vielen Kosmetika eingesetzt, etwa in Shampoos, Make-up und Gesichtsmasken. Sie sind in der Umwelt kaum abbaubar, reichern sich in Wasser, Böden und Organismen an und stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen sowie Schilddrüsen- und Stoffwechselerkrankungen zu begünstigen. Beispiele: Perfluorononyl Dimethicone, Perfluorooctylethyl Triethoxysilane, PTFE, Perfluorodecalin.

  • Mikroplastik und flüssige Kunststoffe: Diese werden in Peelings, Duschgels, Shampoos und vielen weiteren Produkten als Schleif- oder Bindemittel verwendet. Über das Abwasser gelangen sie in die Umwelt, wo sie kaum abgebaut werden, Schadstoffe anlagern und von Lebewesen aufgenommen werden können.

  • Parabene: Diese Konservierungsstoffe stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein und das menschliche Hormonsystem zu stören. Sie finden sich in vielen Cremes, Lotionen und Shampoos.

 

  • Bestimmte chemische UV-Filter: Vor allem Benzophenone und verwandte Stoffe gelten als hormonell wirksam, potenziell zellschädigend und können sich im Körper sowie in der Umwelt anreichern.

  • Silikone und Cyclische Siloxane (z.B. D4, D5, D6): Diese werden als Weichmacher und für ein angenehmes Hautgefühl eingesetzt. Sie sind persistent, können sich in Organismen anreichern und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein oder die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen.

  • Paraffine und Mineralöle: Diese aus Erdöl gewonnenen Stoffe sind in vielen Cremes und Lippenstiften enthalten. Sie sind umweltschädlich und können krebserregende Substanzen enthalten.

  • Tenside und PEG-Derivate: Werden als Reinigungs- und Schaumbildner eingesetzt, können aber die Hautbarriere schädigen und die Aufnahme anderer Schadstoffe begünstigen. PEG-Derivate werden häufig aus krebserregenden Erdöl-Derivaten hergestellt.

  • Nanopartikel: Sie werden für spezielle Effekte und bessere Verteilung eingesetzt, ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sind jedoch noch nicht abschließend erforscht.

  • Duftstoffe und Emulgatoren: Einige können Allergien auslösen oder sind schwer abbaubar.

 

      Diese Stoffe finden sich in Produkten aller Preisklassen und sind teils selbst in Naturkosmetik nicht grundsätzlich ausgeschlossen (z.B. Nanopartikel). Die Belastung der Umwelt erfolgt vor allem über das Abwasser, wo viele dieser Stoffe nicht ausreichend herausgefiltert werden und so in Flüsse, Seen und Meere gelangen.

      Verbraucher können auf zertifizierte Naturkosmetik achten oder Apps wie ToxFox zur Überprüfung der Inhaltsstoffe nutzen.

       

      PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) in Kosmetika sind mit einer Vielzahl gesundheitlicher Risiken verbunden.

      Zu den wichtigsten, wissenschaftlich belegten Risiken zählen:

      • Lebererkankungen: PFAS können die Leberfunktion beeinträchtigen und zu Leberschäden führen. Es wurden erhöhte Leberwerte und Entzündungen beobachtet.

      • Beeinträchtigung des Immunsystems: PFAS können das Immunsystem schwächen, wodurch die Immunantwort auf Infektionen und Impfungen verringert wird.

      • Hormonelle Störungen (endokrine Disruption): Einige PFAS wirken als endokrine Disruptoren und können den Hormonhaushalt beeinflussen, was Auswirkungen auf Fortpflanzung, Wachstum und andere hormonabhängige Prozesse hat.

      • Krebs: Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen bestimmten PFAS und einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten, insbesondere Nieren-, Brust- und Hodenkrebs.

      • Entwicklungs- und Fortpflanzungsprobleme: PFAS werden mit verringertem Geburtsgewicht, Entwicklungsstörungen bei Kindern und Fruchtbarkeitsproblemen in Verbindung gebracht.

      • Stoffwechselstörungen: Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang mit Fettleibigkeit, erhöhtem Cholesterinspiegel und einem gesteigerten Risiko für Diabetes.

      • Schilddrüsenerkrankungen: PFAS können Schilddrüsenerkrankungen begünstigen und so den Stoffwechsel nachhaltig beeinflussen.

      • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Neue Studien zeigen, dass PFAS im Blut mit ungünstigen Blutfettprofilen und somit mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert sind.

      PFAS sind besonders problematisch, weil sie extrem langlebig sind und sich im Körper sowie in der Umwelt anreichern. Selbst niedrige Konzentrationen im Blut können bereits schädliche Effekte haben, wobei jüngere Menschen besonders empfindlich reagieren können.

      Zusammengefasst: Die Verwendung von PFAS in Kosmetika birgt gesundheitliche Risiken, die von Leber- und Schilddrüsenerkrankungen über Immunschwäche und hormonelle Störungen bis hin zu Krebs und Beeinträchtigungen der kindlichen Entwicklung reichen.

       

      Wenn Silikon-Implantate kaputt gehen und den Körper mit Silikon überschwemmen?

      Biochemische Mechanismen bei Silikonimplantat-Bruch und Freisetzung

      Bei einem Bruch von Silikonimplantaten (Silent rupture) werden folgende pathophysiologische Prozesse ausgelöst:


      1. Freisetzung von Silikonpartikeln und Gel

      • Mikro-/Nanopartikel (0,1–100 µm) und flüssiges Silikongel dringen ins Gewebe ein.

      • Lipophile Eigenschaften: Silikon lagert sich in Fettgewebe, Lymphknoten und Organen ab.


      2. Chronische Entzündungsreaktion

      • Makrophagenaktivierung: Immunzellen phagozytieren Silikonpartikel, können diese aber nicht abbauen → Zelltod (Nekroptose) → Freisetzung entzündungsfördernder Zytokine (IL-1β, TNF-α).

      • Th1/Th17-Zell-Dominanz: Silikon induziert T-Helferzellen, die IFN-γ und IL-17 produzieren → chronische Granulombildung und Gewebefibrose.

      • Komplementaktivierung: Silikonpartikel aktivieren das Komplementsystem → C3a/C5a-vermittelte Gefäßpermeabilität und Leukozyteninfiltration.


      3. Oxidativer Stress und DNA-Schäden

      • ROS-Bildung: Silikon induziert reaktive Sauerstoffspezies (O₂⁻, H₂O₂) → Lipidperoxidation, Proteindenaturierung, DNA-Strangbrüche.

      • NLRP3-Inflammasom-Aktivierung: Führt zur Caspase-1-vermittelten Freisetzung von IL-18/IL-1β → chronische Entzündungskaskaden.


      4. Autoimmunreaktionen und Onkogenese

      • Molekulares Mimikry: Silikonpartikel ähneln körpereigenen Strukturen → Kreuzreaktivität von Autoantikörpern.

      • Onkogene Signalwege:

        • JAK/STAT-Überaktivierung: Chronische IL-6/IFN-γ-Stimuli fördern T-Zell-Lymphome (BIA-ALCL).

        • NF-κB-Aktivierung: Steigert Überlebenssignale in entarteten Zellen.


      5. Biofilmbildung und bakterielle Kontamination

      • Bakterielle Adhäsion: Silikonoberflächen begünstigen Biofilme (z.B. Staphylococcus spp.) → persistierende Infektionen und endotoxinvermittelte Entzündung.

      • LPS-Freisetzung: Bakterielle Lipopolysaccharide aktivieren TLR4-Rezeptoren → TNF-α/IL-6-Sekretion.

      Klinische Folgen und assoziierte Erkrankungen

      Mechanismus Erkrankung/Komplikation
      Chronische Entzündung BIA-ALCL (Anaplastisches Lymphom)
      Autoimmunaktivierung Lupus-ähnliche Syndrome, Rheumatoide Arthritis
      Oxidativer Stress Leberfibrose, Nierenfunktionsstörungen
      Biofilmbildung Rezidivierende Infektionen, Sepsis

      Langzeitfolgen der Silikonexposition

      • Lymphomrisiko: BIA-ALCL-Inzidenz bei Trägerinnen texturierter Implantate: 1:2.800.

      • Systemische Toxizität: Platinauswaschung aus Implantaten (kumulative Neurotoxizität).

      • Psychoneurologische Effekte: Chronische Müdigkeit, „Brain Fog“ durch Mikrogliazellaktivierung.

      Die Studien belegen, dass selbst asymptomatische Brüche („Silent Rupture“) durch kontinuierliche Partikelfreisetzung langfristig immuntoxisch wirken. Eine vollständige Kapsulektomie wird empfohlen, um residuale Silikonbelastung zu minimieren.

      Biochemische Mechanismen und Krankheiten durch Silikone/Siloxane in Kosmetika

      Silikone und ihre Grundbausteine (Siloxane) können über folgende biochemische Mechanismen gesundheitsschädlich wirken:

      1. Hormonelle Störungen (endokrine Disruption)

      Zyklische Siloxane wie D4D5 und D6 imitieren Östrogen und binden an Hormonrezeptoren. Dies stört den natürlichen Hormonhaushalt und kann zu:

      • Unfruchtbarkeit bei Männern und Frauen

      • PMS, Zyklusstörungen

      • Schilddrüsenfunktionsstörungen

      • Brustkrebsrisiko (durch östrogenähnliche Wirkung)
        führen.

      2. Oxidativer Stress und Organschäden

      Siloxane induzieren die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS), die Zellmembranen und DNA schädigen. Betroffene Organe:

      • Leber: Nekrosen, Entzündungen, Enzymfreisetzung ins Blut

      • Lunge: Interstitielle Entzündungen, Ödeme

      • Nieren: Funktionseinschränkungen.

      3. Anreicherung in Fettgewebe und Organen

      Siloxane sind lipophil und reichern sich in:

      • Leber

      • Milz

      • Fettgewebe
        an. Dies behindert die natürliche Entgiftung und führt zu chronischen Entzündungen.

      4. Immunsystem-Beeinträchtigung

      Durch Leberbelastung und direkte immunmodulatorische Effekte:

      • Geschwächte Antikörperproduktion

      • Erhöhte Infektanfälligkeit

      • Chronische Entzündungskaskaden.

      5. Reproduktionstoxizität

      D4 und D5 schädigen Fortpflanzungsorgane:

      • Ovarialatrophie bei Weibchen

      • Reduzierte Spermienqualität

      • Entwicklungsstörungen bei Nachkommen.

      6. Neurologische Effekte

      Siloxane überwinden die Blut-Hirn-Schranke und verursachen:

      • Neuroinflammation

      • Oxidative Hirnschäden

      • Symptome wie Brainfog, Konzentrationsstörungen.


      Mit Siloxanen assoziierte Krankheiten

      Krankheitsgruppe Konkrete Erkrankungen/Störungen Hauptverantwortliche Siloxane
      Reproduktionsstörungen Infertilität, Fehlgeburten, Libidoverlust D4, D5
      Hormonelle Erkrankungen Schilddrüsenunterfunktion, Brustkrebs, Endometriose D4, D5, D6
      Lebererkrankungen Fettleber, Hepatitis, Fibrose D4, D5
      Atemwegserkrankungen Chronische Bronchitis, Lungenfibrose D4, D5
      Neurologische Störungen Chronische Müdigkeit, kognitive Defizite D4, D5
      Immunerkrankungen Autoimmunreaktionen, Allergien D4, D5

      Besonders gefährdete Gruppen

      • Schwangere: Embryonale Entwicklungsstörungen durch plazentagängige Siloxane

      • Kinder: Höhere Empfindlichkeit aufgrund entwickelnder Organe

      • Beruflich Exponierte: Arbeiter in Kosmetik- oder Silikonproduktion.

      Experimentelle Studien zeigen, dass selbst niedrige Dosen bei chronischer Exposition kritisch sind – die EU stuft D4 als „besonders besorgniserregend“ ein.

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