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Niereninsuffizienz

Ansammlung von Abfallprodukten

Niereninsuffizienz, auch als Nierenversagen oder Nierenschwäche bekannt, ist ein Zustand, bei dem die Nieren nicht mehr in der Lage sind, Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeiten aus dem Blut effektiv zu filtern. Dies kann zu einer Ansammlung von Abfallprodukten im Körper und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.

 

Arten der Niereninsuffizienz:

 

  1. Akute Niereninsuffizienz (AKI):

    • Beschreibung: Plötzliches und oft reversibles Versagen der Nierenfunktion, das innerhalb von Stunden oder Tagen auftritt.
    • Ursachen: Dehydration, schwere Infektionen, Medikamente, akute Schädigungen (z.B. Trauma oder Operation), Blockaden der Harnwege.
    • Symptome: Verringerte Urinproduktion, Schwellungen (Ödeme), Müdigkeit, Übelkeit, Atemnot, Verwirrtheit.
  2. Chronische Niereninsuffizienz (CKD):

    • Beschreibung: Langsam fortschreitender und irreversibler Verlust der Nierenfunktion über Monate oder Jahre.
    • Ursachen: Diabetes, Bluthochdruck, chronische Nierenentzündungen (Glomerulonephritis), polyzystische Nierenerkrankung, langjährige Nutzung von bestimmten Medikamenten.
    • Symptome: Müdigkeit, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schwellungen, Juckreiz, Bluthochdruck, Anämie, Veränderungen im Urin (Häufigkeit, Farbe).

 

Diagnose:

 

Die Diagnose von Niereninsuffizienz basiert auf einer Kombination von klinischen Befunden und Laboruntersuchungen:

  • Bluttests: Bestimmung von Kreatinin und Harnstoff im Blut, um die Nierenfunktion zu beurteilen. Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) wird berechnet, um das Ausmaß der Nierenfunktionseinschränkung zu bestimmen.
  • Urinuntersuchungen: Überprüfung auf Eiweiß, Blut oder andere Anomalien im Urin.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall, CT oder MRT zur Beurteilung der Nierenstruktur und zur Erkennung von Anomalien.
  • Nierenbiopsie: Entnahme einer kleinen Gewebeprobe zur mikroskopischen Untersuchung, um die Ursache der Niereninsuffizienz zu bestimmen.

 

Behandlung:

 

Die Behandlung von Niereninsuffizienz hängt von der zugrunde liegenden Ursache und dem Stadium der Erkrankung ab:

  • Akute Niereninsuffizienz:

    • Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich: Intravenöse Flüssigkeiten und Elektrolyte zur Wiederherstellung des Gleichgewichts.
    • Medikamentenanpassung: Absetzen oder Anpassen von Medikamenten, die die Nieren schädigen können.
    • Behandlung der zugrunde liegenden Ursache: Antibiotika bei Infektionen, Entfernung von Blockaden der Harnwege, Behandlung von Dehydration.
  • Chronische Niereninsuffizienz:

    • Blutdruckkontrolle: Medikamente wie ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARBs) zur Senkung des Blutdrucks und zum Schutz der Nieren.
    • Blutzuckerkontrolle: Bei Diabetikern ist eine gute Blutzuckerkontrolle entscheidend, um das Fortschreiten der Nierenerkrankung zu verlangsamen.
    • Diätanpassung: Einschränkung der Proteinzufuhr, Reduktion von Natrium, Kalium und Phosphat in der Ernährung.
    • Medikamente: Phosphatbinder, Vitamin-D-Präparate, Erythropoetin zur Behandlung von Anämie.
    • Dialyse: Hämodialyse oder Peritonealdialyse bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz, um die Nierenfunktion zu ersetzen.
    • Nierentransplantation: Eine Option für geeignete Kandidaten mit Endstadium der Niereninsuffizienz.

 

Prävention:

 

Die Prävention von Niereninsuffizienz umfasst Maßnahmen zur Förderung der Nierengesundheit und zur Verhinderung von Nierenschäden:

  • Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen: Insbesondere für Menschen mit Risikofaktoren wie Diabetes, Bluthochdruck oder familiärer Nierenerkrankung.
  • Blutdruck- und Blutzuckerkontrolle: Gute Kontrolle von Bluthochdruck und Diabetes zur Vermeidung von Nierenschäden.
  • Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Vermeidung von Rauchen.
  • Vermeidung von Nierenschädigenden Medikamenten: Vorsicht bei der langfristigen Anwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs) und anderen potenziell nephrotoxischen Medikamenten.

 

Prognose:

 

Die Prognose bei Niereninsuffizienz hängt von der Ursache, dem Ausmaß der Nierenschädigung und der Reaktion auf die Behandlung ab. Bei akuter Niereninsuffizienz kann die Nierenfunktion bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung vollständig wiederhergestellt werden. Bei chronischer Niereninsuffizienz kann die Krankheit fortschreiten, aber durch frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung können das Fortschreiten verlangsamt und die Lebensqualität verbessert werden.

Regelmäßige ärztliche Überwachung und eine individuell angepasste Behandlung sind entscheidend, um die besten Ergebnisse für Patienten mit Niereninsuffizienz zu erzielen.

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