Immunadsorption
Was versteht man unter Immunadsorption?
Immunadsorption ist ein Verfahren, das zur Entfernung bestimmter schädlicher Substanzen aus dem Blutkreislauf eines Patienten verwendet wird. Dabei wird das Blut des Patienten durch eine Säule geleitet, die spezielle Adsorbermaterialien enthält.
Immunadsorption wird häufig als Therapieoption bei Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel Multiple Sklerose oder rheumatoider Arthritis, eingesetzt. Es kann auch zur Behandlung von bestimmten neurologischen Erkrankungen und anderen Störungen des Immunsystems verwendet werden.
Wie funktioniert die Immunadsorption?
Entfernen von autoimmunen Antikörpern
Diese Studie stellt die Ergebnisse dar, die die Wirksamkeit der Immunadsorption (IA) bei der Verbesserung der Funktionsfähigkeit von Patienten mit ME/CFS nach COVID-19 untersucht.
Die Ergebnisse zeigen Veränderungen der Immunantwort vor und nach einer IA. Es misst die Level von Immunglobulinen (IgG, IgA, IgM) und Autoantikörpern gegen den Beta-2-Adrenorezeptor (ADRB2 AAB).
Die Messungen erfolgten vor der IA, am Morgen vor der fünften IA und vier Wochen nach IA.
Ein Rückgang der Antikörperspiegel nach der Therapie, vor allem am Tag vor der fünften IA, könnte darauf hinweisen, dass die IA wirksam immunologische Marker reduziert, was auf eine abnehmende pathologische Immunantwort hindeuten könnte.
Verbesserung der Symptomatiken
Die Ergebnisse veranschaulichen den Symptomverlauf bei Patienten über mehrere Monate hinweg, beginnend mit der Baseline vor der Immunadsorption (IA) sowie in den darauffolgenden Monaten M1, M2 und M3.
Die erfassten Symptome umfassen Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, kognitive Leistungen und Immunfunktion, wobei höhere Werte auf stärkere Beschwerden hindeuten.
Es ist zu beobachten, dass die Symptom-Scores unmittelbar vor der IA am ausgeprägtesten sind. In den Folgemonaten nach der IA zeigt sich ein Trend zur Verbesserung, mit einer Abnahme der Symptomausprägung, besonders bei den Immunwerten, wo ein signifikanter Rückgang nach der Behandlung festzustellen ist.
Weitere Studien
Auch andere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen.
DOI: 10.1371/journal.pone.0193672
Immunadsorption und Apherese – Was ist der Unterschied?
Der Begriff „Apherese“ beschreibt das Verfahren der Blutwäsche im Allgemeinen.
Durch die Immunadsorption werden Autoantikörper schnell und effizient aus dem Blutkreislauf des Patienten entfernt, was eine selektive Absenkung der IgG- und IgM-Antikörperkonzentration ermöglicht.
Die Inuspherese hingegen entfernt nicht nur IgG-Antikörper, sondern auch fehlgebildete autoimmune Antikörper, Umweltgifte und Entzündungsmediatoren. Daher hat die Apherese ein breiteres Anwendungsspektrum als die Immunadsorption.
Es gibt noch weitere Varianten der Apherese:
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- Inuspherese zur Filterung von Umweltgiften, Entzündungsmediatoren und fehlgebildeten Antikörpern
- Lipidapherese zur Filterung von Blutfetten
- CRP-Apherese für die gezielte Bindung von Entzündungsmarkern
- Weitere hochspezialisierte Verfahren.
Alle Aphereseformen haben gewisse Stärken und Schwächen und sollten für den Patienten individuell geprüft und gewählt werden. Die vorausgehende, ursachenorientierte Diagnostik ist dafür sehr wichtig.
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