Die IHHT-Therapie

Intermittierendes Hyper-Hypo-Oxie-Training in der Umweltmedizin

Mitochondrien sind die Energiekraftwerke der Zelle und produzieren den größten Teil der Energie, die für lebenswichtige Prozesse in unserem Körper benötigt wird.

Die Beschädigung der Mitochondrien ist ein wesentlicher und zentraler Aspekt der sich weiter ausbreitenden chronischen Zivilisationskrankheiten. Regelmäßige sportliche Betätigung und Aufenthalte in höheren Lagen können dazu beitragen, dass unsere Mitochondrien regeneriert werden. Der reduzierte Sauerstoffgehalt in der Luft in höheren Gebieten hat eine positive Wirkung auf die Entstehung und Leistungsfähigkeit dieser Zellorganellen.

Eine Methode, die diese Erkenntnis nutzt, ist das sogenannte Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT-Therapie). Dabei wird ein simuliertes Höhentraining ohne körperliche Bewegung durchgeführt, bei dem der Sauerstoffgehalt der Atemluft schrittweise reduziert wird, bis er einem Niveau von bis zu 9000 Metern entspricht. Für 45 Minuten wird in kurzen Intervallen zwischen sauerstoffärmerer (Hypoxie) und sauerstoffreicherer Luft (Hyperoxie) gewechselt. Durch diesen Wechsel wird ein stressiger Zustand für die Mitochondrien erzeugt, wodurch veraltete oder geschädigte Mitochondrien abgebaut und durch gesunde ersetzt werden können.

Erkrankungen, die mit beschädigten Mitochondrien assoziiert werden, werden auch als Mitochondriopathien bezeichnet. Die Beschädigung der Mitochondrien ist ein wesentlicher und zentraler Aspekt der sich weiter ausbreitenden chronischen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer. Mit der IHHT aktivieren wir die Neubildung von Mitochondrien, was zu einer verbesserten Energieproduktion und einer gesteigerten Zellgesundheit führt. Es verbessert die Sauerstoffversorgung des Körpers und fördert die Gesundheit auf zellularer Ebene.

Die IHHT-Therapie hat auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem und die allgemeine Leistungsfähigkeit des Körpers. Wir beeinflussen damit positiv zahlreiche Regulationsmechanismen auf biochemischer und physiologischer Ebene. Dazu gehören beispielsweise die Aktivierung von antioxidativen und entzündungshemmenden Faktoren, die Stabilisierung des Blutdrucks sowie die Verbesserung der Durchblutung und des Stoffwechsels. All diese Prozesse tragen dazu bei, die Lebensqualität der Patienten signifikant zu verbessern und langfristig zu erhalten.

Das intermittierende Hyper-Hypo-Oxie-Training eignet sich sowohl für Prävention als auch für die Therapie bereits bestehender Erkrankungen. Eine individuelle Anpassung des Trainings an die Bedürfnisse und den Gesundheitszustand der Patienten ist möglich, wodurch eine optimale Wirkung erzielt wird.

Insgesamt stellt das IHHT eine vielversprechende, wissenschaftlich fundierte Therapieoption dar, die das Potenzial hat, die Behandlung von chronischen Zivilisationskrankheiten nachhaltig zu verbessern und die Lebensqualität betroffener Patienten zu steigern.